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Gewürze – Tipps und Wissenswertes

Kategorie: Gewürze & Kräuter

Gewürze waren schon immer die “Hohe Schule” der Kochkunst, denn erst mit einer Prise von jenem und einem Blättlein von diesem kann ein Gericht die allerletzte Abrundung, das Tüpfelchen auf dem “i” erhalten. Sie sollen Speisen eine Note verleihen, ohne dabei deren Eigengeschmack zu übertönen. Die folgenden Tipps und Tricks sollen beim richtigen Umgang mit Gewürzen helfen.

Verschlossen hält länger

Kaufen Sie Gewürze möglichst ungemahlen und verwenden Sie Mühlen und Mörser, um das Aroma lange aufrechtzuerhalten. In zerkleinerter Form verlieren Gewürze ihre schützende Hülle. Der Geschmack wird zwar freigesetzt, verliert aber schneller das typische Aroma. Gemahlene Gewürze sollte man deshalb nur einige Monate aufbewahren, während die ungemahlene Form bis zu mehreren Jahren haltbar ist. Achten Sie bei der Aufbewahrung darauf, die Gewürze vor Feuchtigkeit, Licht und Wärme zu schützen. Am besten verschließt man sie separat in luftdichten Glas- oder Plastikbehältern und lagert sie in einer dunklen und kühlen Umgebung.

Halten Sie beim Kochen Ihren Gewürzstreuer oder -behälter von dampfenden Kochtöpfen und Pfannen fern. Denn das führt zu Verklumpungen und verdirbt das restliche Gewürz. Stattdessen sollte man einen Teelöffel zum Würzen nehmen. Aufgrund dieser Einflüsse und langen Lagerzeiten kommt es dennoch zu einem Qualitätsverlust. Kaufen Sie deshalb Gewürze nur in kleinen Mengen.

Würzen mit Kräutern

Kräuter sind ein wesentlicher Bestandteil bei der Zubereitung von Speisen. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Vervollständigen des Geschmacks, aber geben auch einem schön angerichteten Teller optisch einen letzten Schliff. Frische Kräuter kommen an das fertige Gericht, weil man diese am besten nicht lange kochen sollte. So bleiben die wichtigen Nährstoffe, das Aroma und das Aussehen erhalten. Die Dosierung kann bei frischen Kräutern großzügig sein: “una manciata”, eine Handvoll, heißt es häufig in Rezepten der italienischen Küche bei zarten Kräutern wie Petersilie und Basilikum. Eine Prise hingegen, wenn es sich um getrocknete Kräuter und um Gewürze handelt, weil diese einen konzentrierteren Geschmack als die frischen Kräuter enthalten.

Das Timing muss stimmen

Der richtige Zeitpunkt zum Würzen hängt immer vom Gewürz und dessen Beschaffenheit ab. Gemahlene Gewürze werden meist erst kurz vor Ende der Garzeit unter die Speisen gemischt, da durch die Hitzeeinwirkung die ätherischen Öle verfliegen. Ganze, zerstoßene Gewürze werden ebenfalls erst kurz vor der Fertigstellung unter die Speisen gerührt. Ganze, unzerstoßene Gewürze, die in Flüssigkeiten ziehen müssen, werden den Speisen zu Beginn zugegeben. Zum Beispiel Pfefferkörner, Lorbeerlaub, und Wacholderbeeren können von Anfang an im Kochtopf dabei sein. Salz sollte während des Kochens immer an das Essen, während bei gebratenen Gerichten auch nach der Zubereitung gesalzen werden kann. Paprikapulver entwickelt bei Überhitzung einen bitteren Geschmack und sollte daher zum Ende der Garzeit hinzugegeben werden.

Beim Kochen darf gekostet werden

Achten Sie beim Verkosten, das niemals mit dem Rührlöffel, an dem sich Mehl oder Soße festgesetzt hat, abgeschmeckt wird, sondern mit einem frischen Löffel. Warten Sie vor dem mehrfachen Nachwürzen immer etwas, da erst nach ein paar Minuten die volle Würzkraft entwickelt wird.

Richtiges Würzen ist nicht zuletzt eine Frage des Abschmeckens und des Geschmacks. Dieser muss nicht angeboren sein. In der täglichen Würzpraxis kann man ihn lernen. Zur Übung empfiehlt es sich, Speisen aus fremden Küchen auf ihren Gewürzgehalt zu testen. Dieses Verfahren wird einem bald so in Leib und Seele übergehen, dass man keine Soße, kein Gebäck und kein Getränk mehr probieren kann, ohne sich über die verwendeten Würzstoffe Gedanken zu machen.

Diese Gewürze sollten in der Küche nicht fehlen

Zur Grundausstattung gehören neben Salz natürlich Pfeffer und Paprika. Pfeffer verleiht dem Essen die richtige Schärfe, während Paprika süßlicher würzt, ohne übermäßig scharf zu sein. Das vielseitige Paprikapulver wird in Suppen, Saucen, Fleisch- und Fischgerichten verwendet. Wer es allerdings noch schärfer mag, für den ist Cayennepfeffer unverzichtbar. Nudel- und Fleischgerichte bekommen so das gewünschte Feuer.

Für Freunde süßer Speisen gehören Muskat, Zimt und Vanille unbedingt in das Gewürzboard. Muskat gibt Speisen ein nussiges Aroma und passt gut zu Kohlgemüse und Fleischgerichten, die Muskatnuss passt mit ihrem feurig-süßen Geschmack aber auch zu Gebäck. Zimt ist nicht nur zur Weihnachtszeit im Punsch ein Genuss, es eignet sich auch als Gewürz für Apfelmus, Milchreis, Pudding und Kompotte. Vanille verbessert den Geschmack gezuckerter Speisen, wie Backwaren und Desserts wesentlich und lässt sich hervorragend mit Zimt kombinieren.

Manchmal ist Vorsicht geboten

Prinzipiell lassen sich fast alle Gewürze miteinander kombinieren und bieten so eine Unzahl an Möglichkeiten. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass zwei im Eigengeschmack intensive Gewürze meistens nicht zusammenpassen. Dazu gehören Gewürze wie Kümmel, Rosmarin, Majoran oder Estragon. Außerdem macht es keinen Sinn ähnlich schmeckende Gewürze zu verwenden, da sich der Geschmack überlagert. Majoran und Oregano zum Beispiel vertragen sich überhaupt nicht, da Majoran in dieser Kombination überdeckt wird.

Ansonsten lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und experimentieren Sie. Nutzen Sie alles, was zur Verfügung steht. Und vergessen Sie nicht: So hübsch die wohlgefüllten Behälter auch aussehen mögen, Gewürze gehören letztendlich nicht auf das Gewürzboard, sondern ans Essen.


Quelle: : https://www.rezepte-haushaltstipps.de/gewuerze-tipps-und-wissenswertes-6700.html

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